Hanfstricke

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Die zur Gruppe der Weichfasern gehörende Hanffaser wird aus den bis zu 3,0 m langen Stengeln der Hanfpflanze (cannabis sativa) gewonnen. Nach dem Abmähen der Pflanzen erfolgen die Arbeitsgänge "Rösten", "Brechen", "Schwingen" und "Hecheln". Die dann parallel liegenden Fasern werden u.a. zu Seilgarnen versponnen. Man unterscheidet Langhanfgarne und kurzfaserige Werggarne. Die Faserfarbe schwankt je nach Anbaugebiet und Qualität zwischen gelblich und braun bis grünlich. Hanffasern fühlen sich glatt und kühl an und haben anfänglich einen intensiven Geruch, der sich nach einiger Zeit weitgehend verflüchtigt. Hanf hat von allen Naturfasern die höchste Reißfestigkeit. Die Naßfestigkeit von Hanfseilen liegt zudem etwa 30% höher als die Trockenfestigkeit. Aufgrund der hohen Feuchtigkeitsaufnahme ist die Faser relativ witterungsanfällig. Um die Reißfestigkeit zu erhalten, müssen nasse oder feuchte Seile unbedingt in zirkulierender Luft zum Trocknen aufgehängt werden.